Telegram Datenschutz zweifelhaft
Telegram wurde 2013 von den Brüdern Durow gegründet. Die beiden hatten bereits seit Jahren die russische Version von Facebook namens vk.com in Betrieb. Vk generiert, genau wie Facebook, seine Einnahmen aus gezielter Werbung. Diese Form von Werbung funktioniert natürlich nur, wenn man die Interessen seiner Nutzer kennt.
Von Experten wie Bruce Schneier und Moxie Marlinspike wird die proprietäre Verschlüsselung schon lange angezweifelt. Telegram nutzt das selbst entwickelte MTProto-Protokol. Dieses wird aber weder vom Webclient noch vom Desktop-Client unterstützt. Somit wird also meistens Klartext per TLS verschickt. Mit Abhörsicherheit hat das natürlich nichts mehr zu tun. Trotz des schlechten Rufes unter Experten erfreut sich der Messenger bei seinen Nutzern großer Beliebtheit.
Nun wurde bekannt, daß Telegram die IP-Adressen, Telefonnummern und Chatverläufe seiner Nutzer gemäß DSGVO in Verdachtsfällen an entsprechende Behörden weiter geben würde. In solchen Fällen würde man das im Halbjahresbericht offen legen.
Doch es gibt weder eine Definition, was diese (Terror-)verdachtsfälle eigentlich sind, noch einen Halbjahresbericht.
Für Geheimdienste, darunter auch das Bundeskriminalamt, ist dieser Zustrom zur schlechten Verschlüsselung durchaus wünschenswert, da der Zugriff auf die SS7 Schnittstelle für alle Messenger ohne Zwei-Faktor-Authentisierung, die sich einzig auf eine Telefonnummer verlassen, ein massives Sicherheitsproblem darstellt. Das gilt sowohl für Telegram als auch für WhatsApp.