Labor-Netzteil für unterwegs
36V aus der Powerbank oder dem Solarpanel

Wieder einmal habe ich festgestellt: Dinge, die man seit Jahren nutzt, hinterfragt man oft nicht – aus purer Bequemlichkeit. Als mir kürzlich beim Stöbern auf Amazon ein Spannungsregler vorgeschlagen wurde, kam mir der Gedanke: Wie erzeuge ich eigentlich aktuell die Spannungen für meine Projekte?

Der aktuelle Zustand
Unter meinem Schreibtisch verrichtet seit rund 20 Jahren ein ausgemustertes PC-Netzteil seinen Dienst. Es liefert 5 V, 12 V sowie eine Ladefunktion für NiMH-Akkus.

Doch inzwischen haben sich die Anforderungen geändert.
Neue Anforderungen
Meine Projekte mit dem ESP8266 benötigen 3,3 V. Arbeite ich mit LiPo-Akkus, sind oft ungewöhnliche Spannungen gefragt. Der Akkuschrauber verlangt 18 V, mein Laptop 19,5 V, e-Scooter und e-Bike jeweils 36 V.
Gerade unterwegs mit dem Wohnmobil stehen mir meist nur 12 V zur Verfügung. Ich finde es wenig effizient, den Wechselrichter zu bemühen, um auf 230 V hochzuregeln – nur um danach wieder auf 36 V herunterzuregeln.
Solarpanel als Energiequelle
Will ich die Batterie im Wohnmobil über ein Solarpanel laden, muss der sogenannte Maximum Power Point (MPPT) gefunden werden, um die Leistung optimal zu nutzen. Praktisch: Genau diese Funktion bietet der neue, kompakte Spannungsregler.

So kann ich direkt aus dem Solarpanel eine konstante Ausgangsspannung bei maximaler Effizienz erzeugen – ideal nicht nur für das Wohnmobil, sondern auch für e-Bikes und e-Scooter.
Reicht USB-C als Energiequelle?
USB-C kann über 100 W liefern. Warum also nicht den Spannungsregler über eine USB-C-Buchse betreiben?
Das werde ich testen. Ein passender Adapter, der 20 V bei 5 A aus USB-C liefert, ist schnell bestellt. Damit wäre später sogar der Betrieb über eine USB-C-Powerbank möglich.
Der Aufbau
Nach der Bestellung aller Teile fehlte nur noch ein geeignetes Gehäuse. Da ich mit Blender besser zurechtkomme als mit Fusion 360, habe ich es in meiner gewohnten Umgebung konstruiert:

Schnell noch in Cura importiert, das Slicing angepasst – fertig für den Druck.


Zusammenbau
In das gedruckte Gehäuse habe ich hinten rechts den USB-C-Adapter eingeklebt, der dem Spannungsregler die 20 V liefert.

Dann wurden alle Komponenten miteinander verbunden. Noch kurz das USB-C-Netzteil anschließen – Zeit für den ersten Test.

Die Spannung liegt stabil an. Mal sehen, ob ich aus den 20 V auch die gewünschten 36 V für meinen e-Scooter generieren kann:

Perfekt!
Fazit
Für etwa 20 € konnte ich mein altes, sperriges und unflexibles Netzteil durch eine kompakte, vielseitig einstellbare Lösung ersetzen. Neben variabler Spannungsausgabe kann ich auch den Strom begrenzen – ein echtes Plus. Der Betrieb über ein Solarpanel eröffnet mir zusätzliche Flexibilität, vor allem unterwegs.
Alles in allem ein kleines, aber lohnenswertes Projekt – ideal für alle, die ein günstiges, mobiles Labornetzteil für ihr Homelab suchen.